Einführung
Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur, bewusster zu konsumieren, sondern auch selbst aktiv zu werden. Mit Praxisprojekten und Do-it-yourself (DIY)-Ideen kannst du deinen Alltag nachhaltiger gestalten und sogar andere inspirieren. Ob du eigene Haushaltsprodukte herstellst oder lokale Initiativen startest – es gibt viele Möglichkeiten, mit einfachen Mitteln einen großen Unterschied zu machen.
In dieser Lektion erfährst du, wie du praktische Nachhaltigkeitsprojekte umsetzt, um Ressourcen zu schonen, Müll zu vermeiden und die Gemeinschaft zu stärken.
Lernziele
Am Ende dieser Lektion wirst du:
- Wissen, wie du einfache nachhaltige Haushaltsprodukte selbst herstellen kannst.
- Ideen für lokale Initiativen entwickeln, um den nachhaltigen Wandel in deiner Umgebung voranzubringen.
- Verstehen, wie gemeinschaftliches Handeln den Impact von Nachhaltigkeitsprojekten verstärken kann.
1. Nachhaltige Haushaltsprodukte selbst herstellen
Das Selbermachen von Haushaltsprodukten reduziert nicht nur Plastikmüll, sondern spart auch Geld und vermeidet schädliche Chemikalien. Viele DIY-Ideen basieren auf einfachen, natürlichen Zutaten, die oft schon zu Hause vorhanden sind.
1.1 DIY-Rezepte für den Haushalt
🧼 1. Allzweckreiniger (umweltfreundlich und effektiv)
Zutaten:
- 1 Liter Wasser
- 2 EL Natron (Natronpulver)
- 100 ml weißer Haushaltsessig
- Optional: Ätherische Öle (z.B. Zitrone, Lavendel) für einen frischen Duft
Anleitung:
- Wasser und Natron in eine Sprühflasche füllen.
- Essig vorsichtig hinzufügen (es kann schäumen!).
- Nach Wunsch ein paar Tropfen ätherisches Öl dazugeben.
- Gut schütteln – fertig!
Verwendung: Ideal für Küche, Bad, Fenster oder Böden.
🧴 2. Waschmittel selbst gemacht
Zutaten:
- 150 g Kernseife (gerieben)
- 150 g Waschsoda (kein Backnatron!)
- 3 Liter heißes Wasser
- Optional: Ätherische Öle für Duft (z.B. Lavendel, Zitrone)
Anleitung:
- Die geriebene Seife in 1 Liter heißem Wasser auflösen.
- Waschsoda einrühren, bis es sich auflöst.
- Weitere 2 Liter heißes Wasser hinzufügen.
- Abkühlen lassen, dabei gelegentlich umrühren.
- In eine Flasche füllen und vor jeder Anwendung gut schütteln.
Dosierung: Ca. 100 ml pro Waschladung.
💄 3. Lippenbalsam ohne Plastik
Zutaten:
- 2 EL Kokosöl
- 1 EL Bienenwachs (oder Carnaubawachs für vegane Variante)
- 1 TL Mandelöl oder Olivenöl
- Optional: Ein paar Tropfen ätherisches Öl (z.B. Pfefferminze, Vanille)
Anleitung:
- Kokosöl, Bienenwachs und Mandelöl in einem Wasserbad schmelzen.
- Gut verrühren, vom Herd nehmen und das ätherische Öl hinzufügen.
- In kleine Gläschen oder alte Lippenbalsam-Döschen füllen.
- Abkühlen lassen, bis es fest ist.
1.2 Vorteile von DIY-Produkten
- Müllreduzierung: Weniger Verpackung, kein Mikroplastik.
- Kostenersparnis: Günstiger als viele gekaufte Produkte.
- Umweltfreundlich: Keine schädlichen Chemikalien, biologisch abbaubar.
- Kreativ und individuell: Du bestimmst Inhaltsstoffe und Düfte.
2. Gemeinsame Initiativen starten: Lokale Gruppen und Aktionen
Nachhaltigkeit wird noch wirkungsvoller, wenn wir sie gemeinsam gestalten. Lokale Gruppen und Gemeinschaftsprojekte schaffen nicht nur einen positiven Umwelteinfluss, sondern stärken auch das soziale Miteinander.
2.1 Ideen für lokale Nachhaltigkeitsprojekte
🌍 1. Tausch- und Verschenkaktionen
- Kleidertauschpartys: Kleidung tauschen statt wegwerfen – macht Spaß und spart Ressourcen.
- Verschenkboxen: In der Nachbarschaft aufstellen, um Bücher, Kleidung oder Haushaltsgegenstände zu teilen.
- Tauschregale in Gemeinschaftshäusern: Einfache Möglichkeit, Dinge weiterzugeben.
🍎 2. Foodsharing-Community gründen
- Kooperation mit lokalen Bäckereien, Supermärkten: Lebensmittel retten, die sonst weggeworfen würden.
- „Fair-Teiler“-Stationen: Orte, an denen gerettete Lebensmittel kostenlos angeboten werden.
- Workshops: Tipps zum Thema Lebensmittelverschwendung und Haltbarmachung teilen.
🌱 3. Urban Gardening & Gemeinschaftsgärten
- Flächenbegrünung: Gemeinsam mit Nachbar*innen Brachflächen in blühende Oasen verwandeln.
- Vertikale Gärten: Auch kleine Balkone oder Wände können bepflanzt werden.
- Hochbeete in der Stadt: Gemüse, Kräuter oder Blumen selbst anbauen.
🛠️ 4. Repair-Cafés organisieren
- Reparieren statt Wegwerfen: Ehrenamtliche unterstützen beim Reparieren von Elektrogeräten, Kleidung oder Fahrrädern.
- Wissen teilen: Workshops zu Reparaturtechniken, Löten, Nähen etc.
- Nachbarschaft stärken: Gemeinsames Lernen und Helfen in lockerer Atmosphäre.
2.2 Schritte zur Gründung einer lokalen Initiative
- Thema wählen: Was ist dir besonders wichtig? (z.B. Müllvermeidung, nachhaltige Mobilität, Tauschprojekte)
- Team finden: Freunde, Nachbar*innen oder Gleichgesinnte einbinden.
- Planung:
- Ort: Wo kann das Projekt stattfinden?
- Material: Was wird benötigt?
- Zeit: Wie oft findet die Aktion statt?
- Netzwerken: Mit lokalen Organisationen oder Initiativen zusammenarbeiten.
- Loslegen und flexibel bleiben: Nicht perfekt starten – wichtig ist das Tun!
3. Praktische Übungen
Übung 1: DIY-Workshop organisieren
- Ziel: Plane einen kleinen Workshop, in dem ihr gemeinsam nachhaltige Produkte herstellt (z.B. Seife, Wachstücher, Reinigungsmittel).
- Fragen zur Planung:
- Welche Materialien werden benötigt?
- Wer kann mitmachen?
- Wo könnte der Workshop stattfinden?
Übung 2: 30-Tage-Nachhaltigkeits-Challenge
-
Challenge: Setze dir für 30 Tage jeden Tag eine kleine nachhaltige Aufgabe.
- Tag 1: Plastikfreie Wasserflasche verwenden
- Tag 2: Müllsammelspaziergang
- Tag 3: Einen Tag lang ohne Einwegprodukte leben
- Tag 4: Regionale Lebensmittel kaufen
- usw.
-
Reflexion: Am Ende der 30 Tage:
- Was war einfach?
- Was war herausfordernd?
- Welche Gewohnheiten möchtest du beibehalten?
Übung 3: „Projekt-Ideenbörse“
- Aufgabe: In einer Gruppe (real oder online) sammelt ihr Ideen für nachhaltige Projekte.
- Vorgehen:
- Jeder schreibt 1–3 Projektideen auf.
- Gemeinsam bewerten:
- Impact: Wie groß ist der Nutzen für Umwelt und Gesellschaft?
- Machbarkeit: Ist es einfach umzusetzen?
- Spaßfaktor: Macht es Freude?
- Wählt eine Idee aus und entwickelt einen konkreten Aktionsplan.
4. Zusammenfassung
Nachhaltigkeit wird besonders wirksam, wenn wir aktiv werden – sei es durch das Herstellen eigener Produkte oder durch das Initiieren von Gemeinschaftsprojekten. Kleine Veränderungen im Alltag summieren sich zu großen Effekten, besonders wenn wir andere inspirieren, mitzumachen.
Wichtige Erkenntnisse:
- Do-it-yourself (DIY) spart Ressourcen, reduziert Abfall und macht Spaß.
- Gemeinschaftliche Projekte fördern nicht nur Umweltschutz, sondern auch den sozialen Zusammenhalt.
- Jeder Beitrag zählt – egal, ob du allein startest oder gemeinsam mit anderen.
Abschlussreflexion
- Welche DIY-Idee möchtest du als Nächstes ausprobieren?
- Gibt es ein Projekt, das du mit Freundinnen oder Nachbarinnen starten könntest?
- Wie fühlst du dich dabei, aktiv für Nachhaltigkeit einzutreten?